Kurs 7.5
„Ich bin so frei...“
Über die Geburt der Unfreiheit aus der Freiheit und wie man sie richtig versteht
Zur Akademie Wittgenstein 2023-7
06.07.
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22.07.2023
Wer frei ist, so könnte man meinen, der hat die Wahl. Ob ich weiterschlafe, meine Hausaufgaben mache oder heimlich beim Nachbarn über den Gartenzaun steige – ich kann tun und lassen, was ich will. Aber irgendetwas hat Freiheit doch mit Verantwortlichkeit zu tun und Grenzen gibt es überall dort, wo entweder die Realität oder die Freiheit der Anderen der freien Entfaltung meiner Person entgegensteht.
Nachdem die Französische Revolution die Freiheit erst auf ihre Fahnen geschrieben und dann öffentlich guillotiniert hatte, war überdeutlich geworden, welch ungeheure Kraft dem freien Geist innewohnt und zugleich, mit welcher Verantwortung und Präzision darum erdacht werden muss, wie ein zugleich freies und auch friedliches Gemeinwesen gestaltet sein kann, um Bestand zu haben.
Johann Gottlieb Fichte beanspruchte für sich, Kants Transzendentalphilosophie in einem System zu vollenden, welches sich im Ich begründet. Hegel wirft ihm vor, sein Freiheitsbegriff führe in die Unfreiheit. Freiheit sei Einsicht in die Notwendigkeit.
Die Teilnehmenden entwickeln in dem Kurs eigene philosophische Konzepte zum Begriff der Freiheit, die diskutiert werden. Sie erarbeiten Grundzüge von Fichtes Philosophie, indem sie die Begrifflichkeit und das Verhältnis von „Ich“ und „Nicht-Ich“ herausarbeiten, welche aus dem sich-selbst-bewusstwerdenden Bewusstsein entstehen. Gemeinsam analysieren die Teilnehmenden die Vorstellungen Fichtes zum Begriff der Freiheit. Im Anschluss prüfen sie diesen mithilfe von Auszügen aus Hegels „Differenzschrift“.
Von den Teilnehmenden wird die Lektüre philosophischer Texte und das Herausarbeiten eines eigenen Freiheitsbegriffs im Vorfeld der Akademie erwartet.
Die Kursleitung

