Kurs 8.3
Können wir „Europäisch“ sprechen?

Natürliche Sprachen, Plansprachen und internationale Kommunikation

Zur Akademie Loccum 2023-8
10.07. - 26.07.2023

Europa hat mit 24 EU-Amtssprachen, 18 weiteren nationalen Amtssprachen sowie zahlreichen Regional- und Minderheitensprachen eine große Sprachenvielfalt. Der interkulturelle Austausch wird dabei intensiver, da der Kontinent politisch und ökonomisch immer mehr zusammenwächst. Es gibt daher verschiedene Ansätze und Ideen, Europa auch sprachlich zu vereinen. Zum einen nimmt Englisch als internationale Kommunikationssprache immer mehr Bereiche ein, zum anderen gibt es künstliche Sprachen, die darauf ausgelegt sind, einen geeigneten Mittelweg zwischen den europäischen Sprachen zu finden.

Was macht eine solche Plansprache aus und welche Herausforderungen bringt sie mit sich? Können sich Menschen damit genauso identifizieren wie mit einer natürlichen Sprache? Warum gibt es bis heute keinen Staat, der mit einer Plansprache agiert, oder sind staatlich geförderte Standardsprachen nicht auch geplant? Brauchen wir überhaupt eine gemeinsame Sprache?

Der Kurs vermittelt linguistische Grundlagen zur Analyse von Sprachstrukturen von der Laut- bis zur Satzebene. Die Teilnehmenden wenden diese Methoden daraufhin auf ausgewählte europäische Sprachen an. Dabei wird klar, welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede es zwischen Sprachen gibt und warum sich aus den Unterschieden Lernschwierigkeiten ergeben. Anschließend nimmt der Kurs Plansprachen unter die Lupe und ermittelt, mit welchen Strategien diese besonders zugänglich werden sollten. Mit diesen Erkenntnissen führen die Teilnehmenden auch praktische Versuche zur Erstellung einer künstlichen Sprache durch. Der Kurs stellt dem Konzept der Plansprachen aber auch gegenüber, was der individuelle und kollektive Wert einer natürlichen Muttersprache ist.

Die Kursleitung