Kurs JGW-3.1
Grund und Boden
Schwindendes Fundament für Landschaft und Architektur?
Zur NachhaltigkeitsAkademie Papenburg 2023-3
17.08.
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31.08.2023
Im deutschen Grundgesetz steht: „Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.“ Dazu zählt auch das Grundeigentum. Von den meisten unbeachtet und doch die Basis, auf der wir stehen: Der Kurs untersucht die Ressource Boden als begrenztes Gut.
Wie können wir einen nachhaltigeren und gerechteren Umgang mit Boden erreichen? Inwiefern kann das Recht auf Eigentum mit anderen Menschenrechten in Konflikt stehen? Wem gehört das Gold auf deinem Grundstück? Warum lässt sich verlorener Mutterboden nicht einfach ersetzen? Welche Rolle spielt der Boden im Klimawandel?
Die aktuellen ökologischen und sozialen Veränderungen lassen uns die Funktionsweise unserer Gesellschaft von Grund auf hinterfragen. Ausgehend von der Beobachtung der eigenen Umgebung und durch Exkursionen finden die Teilnehmenden den Einstieg in verschiedene Arten der Landnutzung und des Grundbesitzes. Zweiergruppen bereiten im Vorfeld Referate vor, die anschließend im Plenum miteinander diskutiert und in den größeren gesellschaftlichen Kontext gestellt werden. Dabei endet die Diskussion nicht bei der Form und Funktion einzelner architektonischer Objekte oder Landschaften, sondern vertieft die herrschenden Rahmenbedingungen. Die Teilnehmenden beleuchten Auswirkungen von Bodenspekulation oder Bodenversiegelung kritisch und lernen den Boden als Organismus kennen. Online zugeschaltet werden verschiedene Forschende, die den Kursteilnehmenden Einblick in ihre Ansätze bieten. Eine mehrtägige Projektarbeit in Gruppen vertieft die Erkenntnisse.
Als Architektinnen mobilisieren wir Wissen aus diversen Fachbereichen und wenden es auf eine Reihe von Maßstäben an - vom Sandkorn bis zum Landschaftsraum. Es wird klar, wie wichtig Grund und Boden auf dem Weg zu mehr Klimagerechtigkeit sind.

Torfabbau bei Papenburg. (Quelle: Apple Maps)
Die Kursleitung

