Kurs C.5
Die Chinesische Diaspora

Zur Schülerakademie China 2023
12.08. - 27.08.2023

China Restaurants, China Town, Jasmin Tee, Kungfu oder Akupunktur – Symbole chinesischer Kultur sind den Menschen in Europa schon lange nicht mehr fremd. Jedoch nicht nur in Europa, auch in Amerika, Südostasien, Australien oder Afrika gibt es chinesische Migrationsgruppen, die das Spannungsfeld zwischen Transnationalität und nationaler Identität verkörpern.

Nicht selten stehen sie deswegen im Fokus sozial- bzw. geisteswissenschaftlicher Forschung: Warum haben sich diese Menschen entschieden, ihre Heimat zu verlassen? Was sind ihre persönlichen Geschichten – seit der ersten großen Migrationswelle im 17. Jh bis ins gegenwärtige China?

Im historischen und geopolitischen Teil des Kurses werden Gründe für Migration vor dem Hintergrund von Flucht, Kolonialismus und Globalisierung mit Hilfe von wissenschaftlichen Texten erarbeitet und diskutiert. In Kleingruppen und Vorträgen erschließt der Kurs den Einfluss der chinesischen Diaspora auf die internationale Politik und Wirtschaft bis ins 21. Jahrhundert.

Interviews, literarische Beiträge, Filme und Diskussionen ermöglichen den Kursteilnehmenden im soziokulturellen Teil, Sichtweisen auf eine facettenreiche Diaspora-Kultur zu erlangen, welche ganz und gar nicht von Homogenität sondern vielmehr von Widersprüchen und Diskontinuität geprägt ist. Der Kurs untersucht, wie die Diaspora auf vielfältige Weise Erfahrungen behandelt, verhandelt und immer wieder neu inszeniert und geht dabei auch auf soziologische Phänomene von Migration wie Stereotypenbildung und Vorurteile ein.

Ziel des Kurses ist es, mit wissenschaftlichen Quellen ein tieferes Verständnis über ein “China außerhalb Chinas” zu erlangen; blieb doch die Diaspora von den gesellschaftlichen Wirren Chinas im letzten Jahrhundert weitestgehend verschont und konnte sich sogar interkulturell weiterentwickeln.

Die Kursleitung