Kurs 5.5
Haben Menschenrechte eigentlich recht?

Zur Akademie Roßleben 2024-5
27.06. - 13.07.2024

Menschenrechte sind fest verankert: als moralische Instanz und in (inter-)nationalem Recht. In der scheinbar geradlinigen Vergangenheit folgen auf die Prinzipien der Aufklärung westliche Revolutionstexte und die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte 1948. Doch der Siegeszug des Menschenrechtssystems als dominierende Ideologie internationaler Beziehungen ist nicht unwidersprochen. Kritische Stimmen hinterfragen die Entstehungsgeschichte, die Spannung zur Souveränitätsdoktrin und den Einsatz als politisches Instrument. Durch viele Perspektiven – aus Forschung, sozialen Bewegungen und Politik, von „rechts“ und „links“, vom Globalen „Norden“ und „Süden“ – stellen sich, z.B., folgende Fragen:

Wie effektiv sind Menschenrechte, wenn sie nur von Staaten umgesetzt werden können? Rechtfertigt das Ziel, Frauenrechte zu schützen, eine US-Amerikanische Invasion Afghanistans? Sollten wir das Klima nur retten, weil es ein Menschenrecht ist, in einer sauberen Umwelt zu leben? Warum nehmen wir in Krisen- und Kriegsgebieten Männer als weniger schützenswert wahr als Frauen? Wer gilt überhaupt als Mensch, um diese Rechte einzufordern?

Der Kurs untersucht das Konzept der Menschenrechte und ihrer historischen Entwicklung. Im Hauptteil richtet sich der Fokus auf die Untersuchung verschiedener Kritiken anhand von Schlüsseltexten. Zum Abschluss vergleichen die Teilnehmenden die Kritiken und sind in der Lage, sich in dieser widersprüchlichen Debatte zurechtzufinden und eigene Positionen zu formulieren.

Für den Kurs ist die Lektüre und gemeinsame Erarbeitung von teils komplexen Texten nötig. Außerdem werden im Vorfeld des Kurses Arbeit wie ein Referat oder die Gestaltung einer Lerneinheit anfallen.

Das soll heißen: Let’s have some fun(damental human rights)!

Die Kursleitung