Kurs JGW-3.2
Energiesystem der Zukunft

Mit Modellierung zu einer dekarbonisierten EU

Im Jahr 2019 hat die EU-Kommission den europäischen Green Deal und damit das Ziel verkündet, die EU bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent zu transformieren. Neben dem massiven Ausbau erneuerbarer Energien bedeutet dies auch die Umstellung der Industrie und Wärmeversorgung auf klimaneutrale, oft strombasierte Prozesse. Damit ändert sich die europäische Energieversorgung fundamental von einem System geprägt von steuerbaren großen Kraftwerken nahe der Verbrauchszentren zu wetterbasierter Erzeugung, an die sich die Nachfrage anpassen muss. Doch wie sieht der optimale Energiemix in Europa im Jahr 2050 aus? Welche Rolle werden Energiespeicher spielen? Welches Strommarktdesign setzt die richtigen Anreize für die notwendigen Investitionen?

Diesen und anderen Fragen geht dieser interdisziplinäre, anwendungsorientierte Kurs an der Schnittschnelle zwischen Ingenieurs- und Wirtschaftswissenschaften nach. Zunächst werden gemeinsam durch Unterrichtseinheiten der Kursleiterinnen und Referate der Teilnehmenden energiewirtschaftliche Grundkenntnisse erarbeitet. Anschließend werden die Teilnehmenden in die Methodik der Energiesystemmodellierung eingeführt. Dazu erlernen sie die theoretischen Grundlagen der Optimierung und Szenarienentwicklung, um sie anschließend praktisch auf ein konkretes Open-Source-Energiesystemmodell anzuwenden. Dafür ist eine gewisse Affinität für Computer und Mathematik hilfreich, spezielle Programmierkenntnisse werden aber nicht vorausgesetzt. Schließlich beantworten die Teilnehmenden technologische oder ökonomische Fragestellungen mit Hilfe des Modells. Im Vorfeld werden die Kursleiterinnen Literatur zur Verfügung stellen, deren Lektüre nicht verpflichtend, aber empfohlen ist.

Die Kursleitung