Kurs JGW-3.6
Tropisch heiße Herausforderung

Die Bedeutung des Klimawandels für die Ausbreitung von Infektionskrankheiten

Dengue-Fieber am Gardasee – was im Sommer 2023 für große mediale Aufmerksamkeit sorgte, ist eigentlich eine wenig überraschende Meldung. Die Tigermücke, der Überträger dieser sonst vor allem aus den Tropen bekannten Infektionskrankheit, hat sich in Europa längst etabliert. Während Erkrankungen in Europa noch eher Einzelfälle sind, verzeichnen Länder von Brasilien bis Bangladesch, von Benin bis zu den Philippinen Ausbrüche von historischem Ausmaß. Die Hauptursache für den starken Anstieg der Fallzahlen ist leicht ausgemacht: der Klimawandel.

Negative Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit, etwa durch extreme Hitze, schlechte Luftqualität oder Trinkwassermangel sind bereits vielfältig festzustellen. Die Weltgesundheitsorganisation bezeichnet den Klimawandel sogar als „die größte Gesundheitsbedrohung für die Menschheit“. Doch auch viele Infektionserkrankungen, insbesondere die klassischen „Tropenkrankheiten“ reagieren sensibel auf Klimaveränderungen.

Doch warum eigentlich? Und ist der Klimawandel alleiniger Grund für die Ausbreitung solcher Erkrankungen? Was sind die Pathomechanismen? Welche Therapie- und Präventionsmaßnahmen gibt es? Welche besonderen Herausforderungen bestehen bei der Medikamenten- und Impfstoffentwicklung in einem ressourcenschwachen Umfeld? Welchen Beitrag leistet die Pharmaindustrie des globalen Nordens?

Neben den inhaltlichen Aspekten beleuchtet der Kurs auch Prinzipien des wissenschaftlichen Arbeitens. Die Teilnehmenden setzen sich etwa kritisch mit Quellen auseinander, erstellen Graphiken aus Rohdaten und befassen sich mit Aufbau und Finanzierung der Wissenschaftslandschaft in Deutschland.

Die Teilnehmenden sollten Interesse an biologischen und medizinischen Themen zeigen und im Vorfeld einen kurzen Beitrag vorbereiten.

Die Kursleitung