Kurs JGW-2.5
ZeitDenken

Vergangenheitserzählungen und Zukunftsentwürfe in Geschichte und Gegenwart

Zur JGW-Akademie Papenburg 2024-2
20.08. - 01.09.2024

Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft – auch wenn wir nur im Heute leben (können), ist unser Alltag von allen dreien dieser Kategorien geprägt. Doch wie entstehen Vorstellungen von dem, was war, von dem, was wird und von wem werden sie ,gemacht’? Inwiefern prägen Bilder und Erzählweisen von Vergangenheit und Zukunft menschliches Handeln und dessen Bedingungen? Wieso ist es für die Erforschung der Geschichte bedeutsam, die Selbstverständigung von Gesellschaften über ihr Gestern und Morgen zu analysieren? Diesen Fragen nähert sich der Kurs aus historischer Perspektive an.

Die Teilnehmenden denken sich in Fallbeispiele aus Epochen der neueren Geschichte, wie der Kolonialzeit und dem Kalten Krieg, ein und untersuchen, wie sich Menschen damals auf Vergangenheit und Zukunft bezogen. In der Lektüre von Forschungs- und Quellentexten, vor allem aber in gemeinsamen Diskussionen erarbeiten sie sich so ein Verständnis des Konstruktionscharakters von Geschichte sowie von Zukunftsvorstellungen und der gesellschaftlichen Wirkmächtigkeit dieser Konstruktionen. Dabei überlegen die Teilnehmenden auch, warum manche Ereignisse und Perspektiven nicht erinnert werden und wie dies mit sozialen Machtstrukturen (etwa entlang der Kategorien Gender, Race und Class) zusammenhängt. Zudem untersuchen sie, welche Konsequenzen aus enttäuschten Zukunftserwartungen folgen können. So entwickeln die Teilnehmenden neben einem kritisch-analytischen Blick auf gesellschaftliche Diskurse auch ein Bewusstsein für gegenwärtige Geschichtspolitiken sowie die Vermächtnisse vergangener Zukunftsvorstellungen und lernen auf diese Weise wichtige Grundlagen geschichts- und geisteswissenschaftlichen Arbeitens. Die Teilnehmenden bereiten vor der Akademie eigene Themen vor, um diese in die Kursarbeit einzubringen.

Die Kursleitung